Auch wenn die Frequenz der Berichterstattung es nicht vermuten lässt, lagen doch tatsächlich 3 Wochen zwischen unserem letzten Sieg gegen die Oldesloer Auswahl und unserer Anreise an den Oher Weg in Glinde.
Genug Zeit, unsere Wehwehchen auszukurieren – oder neue aufzubauen. Die erste Hiobsbotschaft erreichte uns am Freitagmorgen vor Anpfiff – Togges überraschend dynamischer Ausfallschritt am Donnerstagabend ging auf Kosten seiner Achillessehne. Das Rückraum-Comeback am Samstag fiel damit flach, gute Besserung auch an dieser Stelle!
Mit einer dünnen Rückraumbesetzung ging es damit am Samstagnachmittag zur SG Glinde Reinbek, denn auch Christian hat die lange Spielpause genutzt, um sich im Training den linken Kicker zu verdrehen. Nun weiß man in seinem Alter natürlich nicht, ob der Körper nicht einfach langsam in den Selbstschutzmodus schaltet, aber es änderte nichts daran, dass wir die 15 Spieler der SG mit nur drei Rückraumspielern besuchen mussten. Da Addy während der Pause ein kleines Meilenschnäppchen schlagen konnte und die hornhautgeplagten Flunken irgendwo im Südpazifik von diesen kleinen Knabberfischchen bearbeiten ließ, wechselte Riepe von seiner eigentlichen Stammposition am linken Spielfeldrand in die Mitte.
Die Hoffnung lag nun darin, dass Bumm Bumm seine Schrumme richtig kalibriert hatte und der Faktor „Backe“ am Zielrohr keine allzu großen Schäden hinterließ.
Wir stimmten uns insofern auf das Spiel ein, als dass die Trainer recht deutliche Worte fanden, wie viel Bock die 15 Gastgeber hatten, uns die ersten Minuspunkte der Saison zu bescheren. Und tatsächlich trafen in den ersten Spielminuten zwei Mannschaften auf Augenhöhe aufeinander. Nun lag das nicht unbedingt daran, dass wir spielerisch ähnlich veranlagt sind, sondern vielmehr an unserer uneingespielten ersten Sieben, die sich sowohl in der Abwehr als auch im Angriff erst finden musste.
Nachdem wir in den bisherigen Spielen stark auf unseren dynamischen Angriff verließen, um Abwehrschwächen auszugleichen, legten wir diesmal den Fokus zu Beginn auf die Abwehr und versuchten kompakt und robust den Gastgebern entgegenzutreten. Das klappte gut, denn bis zur 20. Minute ließen wir tatsächlich nur 7 Gegentore zu – warfen aber halt selbst auch nur 7. Und ohne Angriff gewinnt man nun auch kein Spiel.
Ansage für die zweite Hälfte war (Überraschung) – konsequenter im Abschluss sein. Nachdem der erste Glinder Torwart ein wirklich starkes Spiel zeigte und einen großen Anteil an unserer geringen Wurfausbeute hatte, verletzte er sich bei einer 7-Meter-Parade leider schwerer am Knie und musste das Spiel frühzeitig abbrechen. Und auch wenn das für uns sicherlich einen Vorteil im Angriff bedeutete, will sowas wirklich keiner sehen und wir wünschen eine gute Besserung und schnelle Genesung!
Völlig unüblich für uns kamen wir konzentrierter aus der Halbzeit als die Gegner und schafften trotz anfänglicher Unterzahl einen glatten 5:0 Lauf. Damit setzten wir uns schnell auf 7 Tore ab und mussten diesen Vorsprung über die Zeit retten. Es wurde recht wild, da die SG recht unvorhersehbar ihre Manndeckungen wechselte und uns damit immer wieder zwang, mit nur 3 oder 4 Spielern anzugreifen. Zeit und Chance für Riepe und Bummbumm, dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken und das taten sie. Immer wieder konnten wir mit einfachen Toren punkten und rührten hinten langsam aber sicher Beton an, der den Glinder Angriff zur Verzweiflung brachte. Kombiniert mit ein paar überraschenden Entscheidungen der Unparteiischen und dem Frust der Gastgeber entwickelte sich ein leicht wildes Spiel mit vielen Diskussionen und kleineren Nicklichkeiten.
An unserem Vorsprung änderte das aber nichts mehr, mit soliden Einzelleistungen glichen wir Einzeldeckungen der Glinder aus und sicherten uns einen aus unserer Sicht positiven Spielverlauf. Mit Mirko brachte auch unser Debütant sein erstes Tor unter, das zusammen mit seinem ersten Spiel, dem ersten 7-Meter und der fleißigen Unterstützung seiner Familie die Getränkeversorgung der Weihnachtsfeier sichern sollte.
Während Addy irgendwo südöstlich von Manila eine zertifizierte Fachkraft zwang, seinen Rücken und den oberen Beckenboden unter Tränen von jahrelang aufgebauten Verspannungen zu erlösen, sicherten wir uns also die nächsten zwei Punkte zur Tabellenspitze. Beides muss man als klassischen Arbeitssieg betiteln, bei dem schlussendlich der reine Wille den Erfolg brachte, auch wenn für uns eine gut abgestimmte Mannschaftsleistung natürlich wünschenswerter wäre.
Aber so schließt sich der Kreis und wir setzen damit den guten Saisonstart fort und freuen uns, dass es jetzt ohne Pause und mit einem gut erholten Mittelmann weitergeht. Mit Lauenburg warten die nächsten alten Bekannten auf uns, die wir am Sonntag, den 12.11. um 15 Uhr besuchen dürfen.
Es spielten: Jörg im Tor, Kent (13/5), Bummbumm (6), Riepe (5), Lenny, Mirko, Böttger und Anton (je 1), Borki und Jan, Ingo auf der Bank