1. Damen – Hochspannung in Lauenburg

27. November 2023

Lauenburg, 25.11.2023 – WOW, what a game! what a fight! war das noch Handball? Elberlebnis! Emotional, elektrisierend und in der Endphase sah es eher ein wenig nach Kampfsport aus… In einem äußerst intensiven Spiel beim Schwergewicht der SH-Liga, dem Tabellen-2. Lauenburger SV, warteten wir mit unserer besten, einer tigerstarken Saisonleistung auf und boten dem Gegner volle 60 Spielminuten lang und bis zur allerletzten Sekunde Paroli. Nach mehr als 55 Minuten bei einer eigenen 28:26-Führung hatten wir beim heimstarken Favoriten den verdienten Auswärtssieg schon in der – fast sicheren – Hand. Strittige Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns zu unseren Ungunsten und ein wenig Spielpech in dieser Phase ließen uns jedoch am Ende mit einer 28:29 (15:12)-Niederlage zurück nach Bargteheide fahren.

Mit den „Elbdiven“ vom Lauenburger SV traf heute die beste Mannschaft aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg und die beste Mannschaft aus dem Kreis Stormarn, die Tigers Bargteheide, im KHV-Duell aufeinander. Ein klein wenig ging es also um den Titel „beste Mannschaft der Handballgemeinschaft Lauenburg/Stormarn“. Es war das erste Mal, das wir direkt aufeinander trafen. Der LSV stieg in der Saison 2014/2015 aus der Oberliga ab in die Schleswig-Holstein-Liga und verpasst es nunmehr im 9. Jahr in Folge in dieser Liga wieder in die OL aufzusteigen, spielen in dieser Liga aber stets oben um den Aufstieg mit. Sie erreichten bislang immer die Plätze zwischen 2 und 6 und nicht schlechter. Ihr Hauptpunktelieferant sind vor allem ihre enorme Heimstärke, denn die extrem kleine Hallenfläche insgesamt hat wohl nur eine Größe von ca. 42 Meter Länge und ca. 22 Meter Breite (das Spielfeld beim Handball hat eine Größe von 40 x 20 Meter!) sowie ihre aggressive, stabile Abwehr. Auch in dieser Saison stellen haben sie daheim alle ihre Spiel gewonnen und weisen nach 7 Spielen mit 154 Gegentoren (im Schnitt 22,4 pro Spiel) die beste Abwehr der Liga auf. Mit 10:4 Pkt. liegen auf Tabellenplatz 2 und führen wohl auch „die ewige Tabelle“ der Liga an. Somit könnte man die Elbdiven auch liebevoll als „Elb-Dinos“ ähnlich einem anderen bekannten Sport-Dino bezeichnen.

Wir sind so langsam angekommen in dieser neuen Liga und starten nun auch neuerdings sehr selbstbewusst in unsere Auswärtsspiele und wissen inzwischen, dass wir mit jedem Gegner mithalten können und auch jeden Gegner besiegen können – wenn alles zusammenpasst. Nach einem schnellen 0:1 im ersten Angriff des LSV kamen wir sehr gut ins Spiel: es folgte gleich ein 5:0-Lauf, so dass wir nach 10 Minuten mit 5:1 führten. Wir konnten die Führung sogar noch weiter ausbauen, 7:2 nach 12 Minuten und 10:4 nach 18 Minuten. Wir merkten, hier geht heute was. Nach einer Auszeit des Gegners verkürzten sie zwar auf 10:7 (nach 22 Minuten), doch wir hielten erfolgreich dagegen 12:7 / 14:9 (nach 25 Minuten) – in der Halbzeit ging es mit einer 15:12-Führung. Leider schafften wir es nicht, den letzten Angriff trotz vorheriger Auszeit klug und erfolgreich auszuspielen.

Die ersten 6 Minuten zu Beginn der 2. Halbzeit hatten es in sich, die – wie sich später herausstellte – spielentscheidend waren, da wir es verpassten, bereits frühzeitig die Weichen auf Sieg zu stellen. Zu aller erst muss man festhalten, dass die beiden Torhüterinen in dieser Phase überragten, einmal die A-Jugendliche Emily auf unserer Seite die ab Beginn der 2. HZ das Tor hütete sowie eben auch auf der anderen Seite. Fünf völlig freie Würfe wurden in dieser Zeit vergeben (Sinja, Sina an den Pfosten, Marie mit Kopftreffer & anschließender 2-min-Strafe, Holli 2x!), so dass wir unsere gute Ausgangsposition aus der Hand gaben und dem Gegner den Ausgleich zum 15:15 (nach 36 Minuten) erlaubten. Doch wer glaubte, dass uns nun die Felle davonschwimmen, sah sich getäuscht: vor allem unser Rückraum hatte heute einen sehr guten Flow. Wir gingen nach 41 Minuten wieder mit 20:17 in Führung und legten nach 45 Minuten das 21:17 nach. Auch nach 50 Minuten konnten wir immer noch mit einer +3 Toren-Führung (25:22) am Auswärtssieg schnuppern. Im Spiel kam auf beiden Seiten nun Hektik auf – auch dem Schiedsrichtergespann glitt das Spiel nun ein wenig aus der Hand. Nicht gegebene Foulspiele mit folgendem Tempogegenstoss & eigentlich schwache Würfe durch die Beine der Torhüterin ließen den LSV wieder zum 25:25 (52. Min.) ausgleichen. In der extrem lauten Halle, wo beide Fanlager durch ihre Trommeln mächtig Radau machten, bog sich der Spannungsbogen nun in der „crunchtime“ mehr und mehr. Auch das Publikum litt – ja nach Fanlager – extrem mit. An dieser Stelle bedanken wir uns beim Ersthelfer für die Erstversorgung eines medizinischen Notfalls auf der Zuschauertribühne auf Bargteheider Seite herzlichst. Das Spiel wurde für einige Minuten unterbrochen. Wir spielten trotzdem so gut es ging ruhig weiter, Sina und Marie erzielten Tore zum 27:25 sowie zum 28:26 nach 55 Minuten. Die ligaerfahreren Elbdiven stürzten nun mit höchstem Tempo in unsere Abwehr und erwirkten damit – höchst strittige – 2 min-Strafen für Marie und Sina. Marie erhielt nach ihrer 3. Zeitstrafe sogar eine rote Karte – unsere allererste in unserem Damenbereich seit 3 Jahren. In der doppelten Unterzahl schaffte es der LSV wieder auszugleichen zum 28:28 (nach 57 Minuten). Und es kommt, wie es kommen muss, wenn es gegen einen läuft. 37 Sekunden vor Spielende kassieren wir das 28:29 und schaffen es erneut nicht, den letzten Angriff trotz vorheriger Auszeit klug und erfolgreich auszuspielen. Wir verlieren somit absolut unverdient mit 28:29 (15:12) – die Enttäuschung war anfangs groß, wuchs aber schnell in Stolz. Eine ganz starke Leistung der ganzen Mannschaft und des Trainerteams. Aufmunterung kam durch Standing Ovations vom eigenem Publikum, aber auch Applaus von den Lauenburger Fans.

Somit belohnen wir uns leider nicht für eine klasse Spiel von uns. Wir nehmen zwar keine Punkte aus Lauenburg mit, aber die Gewissheit, dass wir selbst beim Aufstiegsfavoriten in deren Heimhölle mehr als bestehen können und werden diese Leistungen in den verbleibenden 3 Spielen diesen Jahres – davon 2 Heimspiele – nun mitnehmen und darauf aufbauen. Inzwischen kommen wir auch mit der neuen, anderen Härte in dieser Liga gut zurecht. Dieses Spiel hat uns noch mal mehr voran gebracht.

Heute stärker als die „Elbdinos“: Antonia Möllers, Emily Hutschreuther im Tor / Sina Eichholz (9), Saskia Sankowski (5), Karo Koch (4), Marie König (4), Sina Hallmann (2), Solveig Korth (2), Lilly Lötje (2), Jana Dombrowski, Sinja Hartmann, Thea Salomon, Finnja Samain, Guilia Störmer

Beim nächsten Spiel wollen wir mit euch nach den Sternen greifen…: Heimspiel in der DBS-Halle am Sonntag, 03.12.2023 um 18.30 Uhr gegen die „Däninnen“ vom IF Stjernen Flensborg! Nun wünschen wir uns von euch: Advent, Advent, macht, dass die Halle „brennt“…& HoHoHo, ein Sieg muss her, oh kommet doch alle, noch mehr!

ÜBER UNS

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Wir sind die Handball-Abteilung des TSV Bargteheide. Wir freuen uns auf neue Mitglieder, die Lust haben unserem TIGERS-Rudel beizutreten.